Naturgeschichte.
rung. Alle sorgen zärtlich für die Pflege ihrer
Jungen.
Für einige Thiere bringt die Natur im
Winter keine Nahrung hervor. Solche sammeln
sich nun entweder einen Vorrath, wie der
Hamster, die Bienen; — oder sie verschlafen
den Winter, indem sie an einem sichern Orte
auf einem gut zubereiteten Lager in eine Art
von Erstarrung fallen.
§. 4.
S ä u g e t h i e r e.
Diese Thiere haben, wie die Menschen,
Eingeweide, welche den Blutlaus, das Athmen
und Verdauen bewirken; auch haben sie die
Werkzeuge der äußern Sinne; sie haben aber
gewöhnlich vier Füße, daher man sie auch im
Allgemeinen vierfüßige Thiere nennt.
An Einigen macht man die sonderbare
Bemerkung des Wiederkauens nach dem Fres-
sen. I. B. Ochsen und Kühe stoßen das Fut-
ter nochmal aus dem Magen herauf, und
kauen es nochmal hinunter.
Die wiederkäuenden Thiere haben vier
Magen. Das grob gekaute Futter wird in dem
ersten großen Magen durchweicht, und geht in
kleinen Portionen in einen kleinern Magen,
und aus diesem wieder in das Maul zurück.
Nun wird es zum zweytenmale feiner gekaut,
und geht durch eine zweyte Röhre in den drir-
ten Magen, und von diesem in den vierten,
in welchem erst die Verdauung vor sich geht.
Dieses Verdauen verrichten die Thiere in ru-
higer Stellung.
Die vorzüglich bekannten Säugethiere sind:
1) Menschenähnliche: der Affe.
2) Als reißende oder Raubthierc: der Lö-
we, Heger, Leopard, Luchs, Hund, Wolf,
Bär, Jgl, Dachs, die Katze, das Wiesel re.
77
20.
Wie versorgen
sich jene Thiere,
für welche die
Natur im Win-
ter keine Nah-
rung hervor-
bringt-
Welche Ähn-
lichkeit istzwisch.
dem Körper des
Menschen und
der Sängethiere?
Welche Erschei-
nung bemerkt
man an manchen
Säugethieren
nachdemfressen?
25.
Wie findet das
Wiederkauen
statt?
24.
Welche sind die
vorzüglich be-
kannten Sänge-
thiere?
Naturgeschichte.
61
20.
Die Ursachen dieser fürchterlichen Krankheit Welche sind die
sind vornehmlich: schnelle Abwechslung der Kalte
und Hitze; vermodertes Fleisch in heißen Jahres-
zeiten; Mangel an Getränk, und zu heiße Speise.
Man hat drey verschiedene Grade dieser
Krankheit bemerkt.
Zuerst wird der Hund traurig, sucht die
Einsamkeit, verkriecht sich, frißt und sauft
nicht mehr, und laßt Schweif und Ohren hän-
gen, hat triefende Augen und lauft gerade vor
sich mit gesenktem Haupte hin. Er bellt nicht
mehr, fallt aber doch fremde Thiere und Men-
schen heimtückisch an. Sein Biß ist gefährlich.
Oer zweyte Grad ist. wenn er anfängt
zu keuchen, wenn er die Zunge aus dem schäu-
menden Munde hervorstrecket, seinen Herrn
verkennt und nach ihm schnappt. Sein Gang
ist taumeld, andere Hunde siiehen ihn.
Kurz vor dem Tode (und dieß ist der
dritte Grad) werden die Zufälle heftiger, und
der Biß ist am giftigsten.
Tolle und tollverdächtige Hunde schießt
man unnachsichtlich todt.
Menschen und Thiere, welche durch den
Biß verwundet werden, bekommen die näm-
liche Krankheit, die oft nach mehreren Iah
ren ausbricht *).
5) Der Biber. In Nordamerika verrichten
Ursachen der
Tollwuth?
31.
Welche sind die
Grade der Toll-
wüth?
52.
Wie wirkt der
Bis; toller Hunde
auf Menschen?
55.
3. Vom Biber?
*) Edel zeigte sich eine Magd. Ein toller Hund fiel
sie an, und der Herr wollte ihr zu Hülfe kommen.
Sie aber rief: rettet erst die Kinder, die im Hofe
sind; ich bin nun einmal unglücklich. Während
der Vater die Kinder in Sicherheit brachte, hielt
sie den Hund, der immer nach ihr biß. Der Herr
erschoß den Hund, und die Magd lies; sich in die
Kammer sperren. Ungeachtet aller Gegenmittel
brach an ihr die Wuth aus, und sie starb in trau-
rigem Zustande. Ihr Lohn bey Gott ist gewiß
sroß.
6
TM Hauptwörter (50): [T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
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Naturgeschichte.
7. Der Ameisenfresser streckt seine
schmale Zunge ans, und läßt sie voll Ameisen
kriechen, alsdann zieht er sie zurück, und ver-
schlingt die Ameisen.
8) Der Elephant ist unter den Land-
thieren das größte.
Die weißlichen Elephanten werden in In-
dien fast göttlich verehrt, und über ihren Be-
sitz entstehen unter den dortigen Königen bis-
weilen blutige Kriege.
Bewunderungswürdig ist an ihm der Rüs-
sel oder die verlängerte Nase, die sechs bis
acht Fuß lang ist. Ec kann ihn bis auf eine
Elle lang einziehen. Er hat auf jeder Seite
einen Eckzahn, sieben bis acht Fuß lang.
Der Rüssel hat den vorzüglichen Zweck,
die Nahrung zu fassen, Athem zu holen und
zu riechen.
In ihm ist besondere Starke und Gelen-
kigkeit. Ohne Anstrengung hebt der Elephant
mit seinem Rüssel einen erwachsenen Mann in
die Höhe und schleudert ihn von sich; er kann
mit ihm Blumen pstücken, Knoten aufknüpfen,
Schlüssel umdrehen, die kleinsten Stücke Geld
von der Erde aufheben, einen Pfropf aus einer
Bouteille ziehen, s. a.
Der Elephant versteht die Worte seines
Führers. Wenn dieser ihn zu einer beschwerlichen
Arbeit ermuntern will, hält er ihm eine Fla-
sche Wein oder Branntwein vor, erklärt ihm
sein Vorhaben, und verspricht, nach vollende-
ter Arbeit ihm das Getränk zu geben. Jener hö
ret aufmerksam zu, und verrichtet das Ge
schäft mit vieler Bereitwilligkeit; hält aber
der Führer sein Versprechen nicht, so mißhan-
delt und tödtet er ihn.
Aehnliche Erzählungen von seiner Klugheit
und andern Eigenschaften findet man in Menge
aufgezeichnet.
Lz
37.
7. Vom Amei-
senfresser?
38.
8. Vom Ele-
phanten?
a. nach Größe?
b. nach seiner
Hochschätzung?
c. nach seinem
Körperbaue?
ck. nach Starke
und Geschicklich-
keit?
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91
Naturgeschichte.
7. Die Schildkröten haben meistens ei->7. Von der
neu harten Schalenschild, der aus mehreren durch Schud'crote?
Nahte verbundenen Stücken besteht. Diese
Thiere haben ein sehr zähes Leben. Die größte
Schildkröte ist die Riesenschildkröte, welche
zuweilen ? Fuß lang, und an 800 Pfund
schwer ist.
§. 10.
Fische.
Ihre Größe ist außerordentlich verschieden,
denn es gibt Fische von der Größe eines Ha-
berkörncheus (die Pfrillen im Hallstadter See
Oesterreichs), und Fische, in deren Magen das
größte Pferd Platz hat, wie der Hay ist.
Ungeheuer groß ist die Zahl der Eyer,
welche die Fische von sich geben. Man siudet
in manchem Häringe über 30,000, im Kar-
pfen über 200,000, in der Schleihe gegen
400,000, im Flunder über eine Million, und
in einem großen Kabeljau noch mehrere Eyer.
Die Vermehrung der Eyer ist so außer-
ordentlich groß, weil eine Menge Wasservögel
und Amphibien davon leben, — und viele
Raubvögel und Raubfische von kleinen Fischen.
Ihr Alter ist bedeutend, denn sehr viele
Arten, z. B. Karpfen und Hechte, leben 150
Jahre.
Von den Fischen ist noch besonders merk-
würdig :
1) Daß manche Gattungen zu gewissen
Jahreszeiten große Reisen unternehmen, z.b.
die Häringe wandern aus dem Nordmeere in
die europäischen Meere und bis an die Küste
von Afrika.
2) Seefische ziehen oft über 100 Meilen
weit in dichten Reihen aus dem Meere in die
Mündungen der Flüsse, um zu laichen, z. V.
Lachse und Alscu.
Was wissen wir
von der Grosse
der Fische?
65.
Wie gross ist die
Zahl der Eyer
im Fische?
66.
Warum ist die
Vermehrung der
Fischeyer so
gross?
67.
Wie hoch geht
das Alter der
Fische?
68.
Was ist von
den Fischen im
Allgemeinen vor-
züglich merkwür-
dig?
r
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Extrahierte Ortsnamen: Hallstadter_See
Oesterreichs Afrika
74
Naturgeschichte.
In größerer Anzahl sind jene vorhanden,
welche wenig Nahrung nöthig haben, und da-
gegen Andern zur Nahrung dienen.
In kleiner Anzahl sind die schädlichen
Raubthiere vorhanden, welche andern Geschö-
pfen furchtbar sind, viel Nahrung brauchen,
und Schaden bringen.
Die Raubthiere gewahren auch Nutzen.
Dadurch, daß sie andere lebende Thiere fres-
sen und Aeser aufzehren, verhindern sie, daß
die Erde durch Leichname der Thiere bedeckt,
und die Luft mit schädlichen Ausdünstungen
angefüllt^ werde. Es gibt in heißen Gegenden
eine unzählige Menge Raubvögel, welche die
Aeser der Kameele und Esel verzehren, die
sonst bey der großen Hitze des Landes eine
unausbleibliche Pest verursachen würden. Die
Raubvögel ziehen den Karavancn der Reisen-
den nach, um auch in den Sandwüsten die
Kameele weg zu fressen, die auf der Reise
umkommen.
Die Thiere haben einen Saft, der sich im
ganzen Körper in zarten Gefäßen verbreitet;
mann nennt ihn im Allgemeinen Blut.
Der Saft ist verschieden. Bey einigen
Thierarten ist er roth und warm; bey andern
roth und kalt; und bey andern weiß und kalt,
eigentlich Saft genannt.
Nach diesem Safte, ^ und in Erwägung,
ob sie lebendige Junge gebären, oder Eyer legen;
ob sie durch Lungen athmen, ob sie Füße haben,
oder nicht, werden sie in sechs Klassen eingetheilt.
i) In Säugethiere, 2) Vögel, 5) Amphi-
bien, 4) Fische, 5) Insekten, 6) Würmer.
Säugethiere sind jern Thiere, welche
rothes warmes Blut haben, lebendige Junge
zur Welt bringen, und dieselben eine Zeit lang
mit ihrer Milch an ihren Brüsten nähren.
Vögel sind Thiere mit rothem warmem
5.
Welche Thiere
sind in größerer
Zahl vorhanden?
6.
Welche in klei-
ner Anzahl?
7.
Haben die
Naubthiere ei-
nen Nutzen?
6.
Welchen Saft
haben diethiere?
Wie werden die
Thiere einge-
theilt?
10.
Was sind Sän-
gethiere?
11.
Was stndvögel?
76
Naturgeschichte.
0) Als Nagethkere: der Hamster, Hase,
Biber, die Maus, Ratte, das Eichhörnchen rc.
4) Wiederkäuende: der Ochs, Hirsch,
das Schaf, Neh, Kameel rc.
5) Behufte: der Esel, das Pferd rc.
6) Mit Klauen oder Zehen oder dicken
Hauten versehene: der Elephant, das Schwein,
Nilpferd', Nashorn, rc.
?) Mit Floßfedern versehene: der See-
hund, Seelöwe, Seebar, das Wallroß.
8) Zahnlose: der Ameisenfresser, das Faul-
thier.
y) Wallfischartige: der Wallfisch, Delphin,
das Meerschwein.
Einige nennt man Hausthiere.
Sie sind jene, welche in Gesellschaft der
Menschen leben, und von ihnen gepflegt wer-
den , weil sie vor allen andern Thieren den
größten Nutzen bringen. Zu ihnen gehört das
Pferd, der Ochs, die Kuh, das Schaf, die
Ziege, das Schwein, das Huhn u. m. a.
Die Hausthiere geben uns vielfältigen
Nutzen. Sie dienen zum Reiten, Ziehen, Fah-
ren, Lasttragen; zur Ausübung und Vetrei-
bung von Gewerben, Manufakturen und Fa-
briken; zur Speise mit Fleisch und Milch; zur
Bekleidung mit ihrer Haut und Wolle; zur
Bewachung des Hauses; zur Jagd und zur
Ausrottung anderer Thiere rc.
§. 5.
Merkwürdige Säugethicre.
Von einigen Sangethicren wird Merkwür-
diges hier angeführt:
1) Der Affe lebt in Wäldern deö heißen
Erdstriches.
Er hat seiner Gestalt nach solche körperli-
che Aehnlichkeit mit dem Menschen, daß man
25.
Was sind Haus-
thiere?
26.
Welchen Nutzen
verschaffen die
Hausthiere?
27.
Welches Merk-
würdige ist von
einigen Sauge-
thiereu zu er-
wähnen?
28.
i.von dem Affen
3. seiner Gestalt
nach?
62 Naturgeschichte.
die Biber ln großen Gesellschaften wunderbare
Bane, menschlichen Wohnungen gleich. Sie
fallen mit ihren Zahnen das Holz, rollen und
flößen es sogar ans selbst gemachten Kanälen
zusammen. Der Bau ist wohl 100 Fuß lang
und 12 Fuß breit. Sie befestigen Pfahle in
den Boden, bringen Erde und Lehm herbey,
und führen 2 Fuß dicke Wände von künstlich
durchflochtenen Zweigen auf, die sie mit Lehm,
Schlamm und Moos ausfüllen. Da§ Gebäude
hat gemeiniglich drey Stockwerke und ein ge-
wölbtes Dach.
4) Das Kameel. Die Vorsehung vertheil-
, te ihre Geschenke auf der Erde mit unpar-
theyischer Hand. Auch für die dürren Sand-
wüsten Arabiens, so wie für die vor Kälte
starrenden Fluren des Nordpols, schuf sie ein
Thier, in welchem die nutzbaren Eigenschaften
aller unserer Hausthiere beysammen anzutreffen
sind.
Das einzige Kameel ist dem Araber das,
was uns unser Schaf, unser Rind und unser
Pferd ist. Es ist zu den weiten Reisen durch
die Wüsten ungemein geschickt, weil es 8 bis
10 Tage ohne zu trinken leben, und wohl
i5oo Pfund Last tragen kann. Es tanzet so-
gar nach dem Takte der Musik.
5) Der Löwe. Er heißt der König der
Thiere, denn sein Ansehen ist majestätisch,
seine Stimme furchtbar, die Nachts im Um-
kreise einer halben Stunde gehört wird. Die
Thiere ergreift allgemeiner Schrecken. In sei-
nem Benehmen zeigt er aber auch Großmuth
und edlen Stolz.
6) Der Tiger. Er ist grausam und blut-1
dürstig, denn er greift sogar sein eigenes
Weibchen an, tobtet andere Thiere aus bloßer
Mordlust, stillt seinen Durst am liebsten mit
Blut, und fallt sogar Menschen an. j
54.
4.Vomkameele?
35.
5. Vom Löwen?
36.
i. Vom Tiger?
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84
Naturgeschichte.
g) Das Faulthier hat einigeaehulichkeit
mit dem Affen. Es ist erstaunlich trage und
langsam, und kommt bey äußerster Anstren-
gung in einem Tage nicht weiter, als eine
Viertelstunde Weges. — Klettern kann es
zwar wegen seinen scharfen Klauen sehr gut,
braucht aber wohl zwey Tage, um einen »läs-
sigen Baum zu besteigen.
10) Das Stinkthier verjagt seine Feinde
durch einen übelriechenden Saft, den es ihnen
entgegen spritzt.
11) Der Wallfisch ist das größte aller-
bekannten Thiere, erreicht sogar eine Lange
von 120 Fuß, und ist 40 bis 5o Fnß dick.
Mitten auf dem Kopfe befinden sich zwey Luft-
röhren, jede anderthalb Fnß breit, und aus
ihnen blaßt er das Wasser sehr hoch in die
Luft mit gewaltigem Brausen, welches eine
Meile weit gehört wird. Da die Wallfische
oftmal zu Hunderten zusammen schwimmen,
so geben diese Wassersäulen von ferne einen
majestätischen Anblick. Anstatt der Zahne
haben sie in der Kinnlade dicke Lagen von
Horn, welches das sogenannte Fischbein liefert.
Mit ihrem Schweife können sie Fahrzeuge zer-
schmettern.
Der Wallfisch gehört zur Klasse der Säu-
gethicre, obgleich er beständig im Wasser lebt,
und der äußern Gestalt nach den Fischen ähn-
lich ist, — weil er nach seinem innern Baue
ganz den Säugethieren gleichet.
sg.
y. Vom Faul-
thiere?
40.
io. Vom Stink-
thiere?
41.
i i. Vom Wali-
sischer
42.
Warum zählt
man den Wali-
sisch zur Klasse
oersäugethierc?
§. 6.
Vögel.
In Hinsicht der Gestalt der Vögel ist
merkwürdig, daß ihr Rumpf Aehulichkeit mit
einem Schiffe hat, um leicht die Luft zu
durchschiffen;— daß ihre Knochen leicht, dünne
45.
Was ist in Hin-
sicht der Gestalt
der Vogel merk-
würdig?
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88 Naturgeschichte.
5) Der Papagey. Die Speise bringt er
mit dem Fuße zum Munde. Er seufzet, la-
chet, räuspert sich, nieset, gähnet. Er lernt
sehr vernehmlich und bis zur Täuschung Worte
sprechen.
Mancher sprach spanisch und französisch,
und sagte auswendig gelernte Fabeln und Anek-
doten im Zusammenhange her. Sie sollen über
100 Jahre alt werden.
6) Der Kolibri ist der kleinste und schön-
ste aller Vögel. Einige haben auf dem Kopfe
einen glänzend schwarzen Federbnsch. Das Nest
ist nicht größer, als eine halbe welsche Nuß.
7) Der Strauß, der größte Vogel, ragt
mit seinem Halse über einen Mann zu Pferd
hinaus; gezähmt läßt er auf sich reiten, und
in Gefahr steckt er seinen Kopf in einen
Strauch oder ein Loch, daß es scheint, als
wenn er sich verborgen glaube.
5. Vom Papa-
gey?
6. Vom Kolibri?
7.Vomstrauße?
57.
Was ist von
den Amphibien
besonders merk-
würdig?
§- 3.
Amphibien.
Von den Amphibien ist besonders merk-
würdig, daß einige die höchste Wärme, und
die größte Kälte ertragen können, daher
man schon Frösche im Magen des Men-
schen und in Eisschollen lebend gefunden hat.
Noch merkwürdiger ist ihre Kraft, verlorne
Theile ihres Körpers wieder zu ersetzen. So
wächst z. B. den Schlangen der abgeschnittene
Schweif wieder nach, und den Sumpf-Sala-
mandern wachsen neue Augen, wenn man sie
ihnen ausgestochen hat. Sie besitzen ein zähes
Leben, und können sehr lange ohne Luft und
Nahrung seyn, auch sehr viele in und außer
dem Wasser leben. 53.
Von Schlangen ist insbesondere merkwür- Was ist vou
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TM Hauptwörter (200): [T42: [Vogel Nest Junge Eier Schnabel Storch Taube Flügel Fuchs Frosch], T46: [Körper Blut Wasser Luft Haut Magen Herz Speise Muskel Mund], T195: [Pferd Tier Hund Schaf Löwe Wolf Rind Mensch Schwein Thiere], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]
90
Naturgeschichte.
Kopfe trage, dem Hause, in welchem sie sich
aufhalte. Glück bringe, verborgene Schätze
anzeige, zu Zeiten auch wohl durch ihre Er-
scheinung den Tod eines Hausgenossen verkün-
dige rc. Von allem dem ist nichts wahr. Sie
kann aber, als ein unschuldiges Geschöpf, das
überdkeß seinen Aufenthalt von Mausen und
anderm Ungeziefer reiniget, in einem Hause
leicht geduldet werden.
5) Die K la p p e r sch la ng e hat am Ende
des Schweifes eine Klapper, aus hornartigen
Gelenken bestehend, welche ein Geräusch, wie
eine Blase mit Erbsen, machen. Den Men-
schen fallt sie nur an, wenn sie beleidiget, oder
vom Hunger gequält wird. Der giftige Biß
einer Gattung derselben, der sogenannten
Schauerschlange, ist höchst gefährlich.
4) Die R i e se n sch l a n g e hat eine erstaun-
liche Größe, und die größte heißt die Königs-
oder Abgottsschlange, weil sie von einigen
Völkern göttlich verehrt wird. Sie soll 4ofuß
Lange und die Dicke eines Mannes haben. Sie
bemächtigt sich großer Thiere, indem sie ihnen
die Knochen im Leibe zerbricht.
5) Das K r 0 k 0 d i l l ist dem Menschen ge-
fährlich. Es läuft schnell, und schießt wie ein
Pfeil auf seinen Raub. Da es sich aber nur
mit Mühe umwenden kann, entgeht man ihm
leicht durch einen Seitensprung. Es hat die
Gestalt einer Eidechse.
6) Vom Drachen hatte die fabelhafte
Vorwelt eine abenteuerliche Meinung. Nach
ihrer Schilderung war der Drache eine unge-
heuere geflügelte Schlange mit zwey Füßen,
die auf ihre Feinde Feuer spie u. dgl.— Jetzt
ist jenes Unthier zu einer unschuldigen geflü-
gelten Eidechse von der Lange eines Fußes
Zusammengeschrumpft, die nicht Feuer spcyt,
mnd auch nicht viele Köpfe hat.
'z.vondcrklap
perschlange?
4. . . Rieftii-
ch lange?
5. Vom Kroko-
dille?
6. Vom Dra-
chen?
TM Hauptwörter (50): [T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T82: [Hand Pferd Schwert Fuß Schild Kopf Waffe Lanze Ritter Mann], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T52: [Mensch Leben Volk Gott Geist Zeit Religion Mann Glaube Herz]]
TM Hauptwörter (200): [T84: [Körper Kopf Tier Fuß Bein Insekt Eier Zahn Nahrung Haut], T143: [Stadt Kind Tag Haus Straße Mann Mensch Weiber Nacht Soldat], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T195: [Pferd Tier Hund Schaf Löwe Wolf Rind Mensch Schwein Thiere], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]